CD/LP-Album
Napalm Records 2009
http://www.myspace.com/ahabdoom
AHAB’s „The Divinity Of Oceans“ gehört zweifellos zu den am meisten erwarteten Doom Veröffentlichungen dieses Jahres. Dafür gibt es mindestens zwei Gründe: Das Debutalbum „The Call Of The Wretched Sea“ (2006) definierte ein neues Subgenre, den sogenannten Nautic Funeral Doom. Auf beeindruckende Art und Weise gelang es damals, Herman Melvilles „Moby Dick“ und damit der verzweifelt schizophrenen Jagt von Kapitän Ahab nach dem größten und „bösesten“ aller Wale ein musikalisches Monument zu setzen. Darüber hinaus konnte Daniel Droste (Mittnatsol) viele Metalheads auch über die Grenzen des Doom Untergrunds hinaus für seine Adaption des Literaturklassikers begeistern. Mit Cornelius Althammer (Schlagzeug) und Stephan Wandernoth (Bass), beide Dead Eyed Sleeper-Mitglieder, ist AHAB laut Hector in der aktuellen Besetzung „die beste Mannschaft, die wir jemals an Bord hatten“. „The Divinity Of Oceans“ schreibt die Odyssee des Walfängers „Essex“ in Anlehnung an die auf Tatsachen beruhenden Werke von Owen Chase ("The Wreck Of The Whaleship Essex") und Nathaniel Philbrick ("In The Heart Of The Sea") fort, nach deren Untergang die überlebende Mannschaft zum Kannibalismus und damit zur Überschreitung einer der grundlegendsten zwischenmenschlichen Normen gezwungen war. AHAB ist es auf einmalige Weise gelungen, die Qualen und die Not, welcher die Seeleute in dieser aussichtslosen Situation ausgeliefert waren, in den sieben Tracks des aktuellen Albums festzuhalten. „The Divinity Of Oceans“ ist ein vor Verzweiflung strotzendes und klanglich enorm vielschichtiges Werk, das trotz seiner düsteren Eleganz nichts von der Rauheit des Vorgängers eingebüßt hat. Setzte man damals vordergründig auf schwere, aus den tiefsten Tiefen des Ozeans zu entstammen scheinende Monsterriffs, so wird dieses Konzept nun um ausufernd akustische Passagen, zermürbend melodiöse Soli und seltene, aber umso erdrückendere Double-Bass-Parts erweitert. Dadurch wird eine Atmosphäre erschaffen, als befände sich der Hörer inmitten der Schiffbrüchigen, die von den Wellen der erbarmungslosen See geschunden und von der Sonne bis auf die Knochen verbrannt am Fleisch des nächsten zu überleben versuchen. Diese Stimmung wird gerade durch den von Droste erstmalig eingesetzten klaren Gesang aufrecht erhalten, welcher einen perfekten Kontrast zu den wie gewohnt ultraderben Grunts herstellt. Trotz meiner anfänglichen Zweifel ob der Steigerbarkeit des Debuts, hat es AHAB mit „The Divinity Of Oceans“ geschafft, eines der epischsten und gleichzeitig dunkelsten Funeral Doom Alben zu veröffentlichen, die sich bis dato durch meine Gehörgänge gewunden haben.
Napalm Records 2009
http://www.myspace.com/ahabdoom
AHAB’s „The Divinity Of Oceans“ gehört zweifellos zu den am meisten erwarteten Doom Veröffentlichungen dieses Jahres. Dafür gibt es mindestens zwei Gründe: Das Debutalbum „The Call Of The Wretched Sea“ (2006) definierte ein neues Subgenre, den sogenannten Nautic Funeral Doom. Auf beeindruckende Art und Weise gelang es damals, Herman Melvilles „Moby Dick“ und damit der verzweifelt schizophrenen Jagt von Kapitän Ahab nach dem größten und „bösesten“ aller Wale ein musikalisches Monument zu setzen. Darüber hinaus konnte Daniel Droste (Mittnatsol) viele Metalheads auch über die Grenzen des Doom Untergrunds hinaus für seine Adaption des Literaturklassikers begeistern. Mit Cornelius Althammer (Schlagzeug) und Stephan Wandernoth (Bass), beide Dead Eyed Sleeper-Mitglieder, ist AHAB laut Hector in der aktuellen Besetzung „die beste Mannschaft, die wir jemals an Bord hatten“. „The Divinity Of Oceans“ schreibt die Odyssee des Walfängers „Essex“ in Anlehnung an die auf Tatsachen beruhenden Werke von Owen Chase ("The Wreck Of The Whaleship Essex") und Nathaniel Philbrick ("In The Heart Of The Sea") fort, nach deren Untergang die überlebende Mannschaft zum Kannibalismus und damit zur Überschreitung einer der grundlegendsten zwischenmenschlichen Normen gezwungen war. AHAB ist es auf einmalige Weise gelungen, die Qualen und die Not, welcher die Seeleute in dieser aussichtslosen Situation ausgeliefert waren, in den sieben Tracks des aktuellen Albums festzuhalten. „The Divinity Of Oceans“ ist ein vor Verzweiflung strotzendes und klanglich enorm vielschichtiges Werk, das trotz seiner düsteren Eleganz nichts von der Rauheit des Vorgängers eingebüßt hat. Setzte man damals vordergründig auf schwere, aus den tiefsten Tiefen des Ozeans zu entstammen scheinende Monsterriffs, so wird dieses Konzept nun um ausufernd akustische Passagen, zermürbend melodiöse Soli und seltene, aber umso erdrückendere Double-Bass-Parts erweitert. Dadurch wird eine Atmosphäre erschaffen, als befände sich der Hörer inmitten der Schiffbrüchigen, die von den Wellen der erbarmungslosen See geschunden und von der Sonne bis auf die Knochen verbrannt am Fleisch des nächsten zu überleben versuchen. Diese Stimmung wird gerade durch den von Droste erstmalig eingesetzten klaren Gesang aufrecht erhalten, welcher einen perfekten Kontrast zu den wie gewohnt ultraderben Grunts herstellt. Trotz meiner anfänglichen Zweifel ob der Steigerbarkeit des Debuts, hat es AHAB mit „The Divinity Of Oceans“ geschafft, eines der epischsten und gleichzeitig dunkelsten Funeral Doom Alben zu veröffentlichen, die sich bis dato durch meine Gehörgänge gewunden haben.
Bewertung: 10 von 10