Da bin ich mal pünktlich zum Einlasstermin vor Ort  und musste trotzdem bei eisiger Kälte vor der Tür der Live Music Hall in  Köln warten...schnief...Danke!!!...einen bekannten  Zellstofftaschentuchhersteller wird es freuen. Wenigstens die Pizzas für  die Live-Acts durften vor einer handvoll wartender Doomsters hinein -  Guten Appetit!
Endlich im Inneren der Location, eine Megaportion  Pommes mit Bratwurst später zierte ein Becher Bier meine Hand. Der erste  Schluck schmeckte gleich noch besser, weil just beim Ansetzen des  kühlen Nass ein Mark und Bein durchdringendes Riff meinen Körper  durchfuhr. GRAND MAGUS hatten die Bühne geentert und leuteten einen  düsterschweren Doomabend ein, nichtzuletzt aufgrund des superben Sounds.  Ich habe selten einen so fetten Bass vernommen. Meine Erwartungen  bezüglich des Openers waren nicht allzu groß, da mich deren letzte  Scheibe nicht wirklich überzeugen konnte. Umso mehr provitierten GRAND  MAGUS von der Soundkulisse und die Songauswahl muss als gelungen  bezeichnet werden. Klasse Auftritt, groovig...nur der Gesang ist nicht  so mein Ding. Was sich nach einer kurzen Besinnungspause auf der Bühne  aufbäumte, kann nur mit den vorläufig letzten Worten des Grand  Magus-Sängers umschrieben werden: The evil wizard is coming! ...
Mittlerweile hatte sich die Live Music Hall doch mit  einer für ein Doom Metal Konzert ansehnlichen Menge Musikliebhaber  gefüllt. Und das Erscheinen der britischen ELECTRIC WIZARD wurde von  einigen Stimmen laut bejubelt. Mal sehen!...dachte ich mir. Und was ich  da sah bzw. hörte, machte mir die Entscheidung zum wieder einmal  fälligen T-Shirt-Kauf sehr viel leichter. Tonnenschwer walzten sich  ELECTRIC Wizard durch ihren Auftritt, sodass ich doch geneigt war, die  Theke gegen die zweite Reihe vor der Bühne einzutauschen. Doom und  moschen?...klar geht das, auch wenn es nur in Zeitlupe passiert. Ich  konnte mich gar nicht entsinnen, dass ELECTRIC WIZARD so megageile  Doomperlen gezaubert haben. Die ekstatische Gitarrenarbeit des Sängers  war einige Hinkucker wert bzw. veranlasste sie mich zu der Überlegung,  ob er nur tierisch bekifft ist oder eine innigere Beziehung als üblich  zu seinem Instrument pflegt. Egal...es war einfach nur hammerstark und  der Abend verdiente bereits jetzt den Titel...Gelungen! Ich sollte mich  mal eingehender mit dieser Band auseinandersetzen.
Welche Worte soll man bzw. ich noch über die  Hauptattraktion dieses göttlichen Abends verlieren?...Keine Ahnung, aber  ich versuche es trotzdem. Wenn jemand Schuld daran ist, dass ich Doom  Metal zelebriere, dann sind das CATHEDRAL. Damals, ja damals als die um  Lee Dorrian Versammelten den Versuch starteten, dem noch jungen Death  Metal einen anderen Klang zu verleihen, konnte sich mein Gehör dieser  neuartigen, tödlichen und über die Schmerzgrenze der Langsamkeit  hinausreichenden Gitarrenklänge nicht erwehren und mein  musikgeschmacklicher Werdegang wurde nachhaltig beeinflusst. Lange Rede  kurzer Sinn: CATHEDRAL boten an diesem Abend ein wahres Pottpuri ihres  mittlerweile 16jährigen Schaffens. So kamen alle auf ihren Geschmack,  die Fans der ersten Stunde mit Titeln wie Autumn Twielight vom Forest Of  Equilibrium-Album oder Midnight Mountain von ihrer zweiten Scheibe. Lee  Dorrian war hörbar entzückt über den sich automatisch zum Einsetzen  dieser Klassiker bildenden Moshpit, wenn man die kleine Zusammenrottung  unverbesserlicher Alt-Doomer so bezeichnen mag. Weitaus rockigere und  psychedelischere Momente boten die Stücke der letzten Alben, allen voran  das neue Werk: The Garden Of Unearthly Delights, das ja mit dieser Tour  promoted werden sollte. Alles gut durchgemischt und auf eineinhalb  Stunden verteilt, setzte dem Konzert die Doom-Krone auf. Auch zu einer  angemessenen Zugabe ließen sich CATHEDRAL hinreißen: Mit The Witchfinder  General und der obligatorischen Strangulation mittels Mikrofonkabel  (nur vorgetäuscht-Anm.d.Verf.) wurde eine sichtbar zufriedene Gemeinde  nach Hause geschickt. Doom the planet!!!
 
 

 
 
 
 
 
 
